Die Kandidatinnen und Kandidaten der CDU für die Kommunalwahl besuchten den Hof von Klaus und Barbara Fischerkeller in Bad Dürrheim. Foto: CDU-Fraktion

Die Kandidatinnen und Kandidaten der CDU für den Gemeinderat waren zur Information auf dem Johanneshof bei der Familie Klaus Fischerkeller.

Der Vollerwerbslandwirt hat den Hof von seinem Vater übernommen und Vincent, eines der sechs Kinder von Klaus Fischerkeller und seiner Frau Barbara, macht gerade die Meisterschule und plant, den Hof seiner Eltern eines Tages zu übernehmen. Ein echter Familienbetrieb also.

220 Rinder leben hier aktuell, 120 Milchkühe und etwa 100 Kälber und Jungvieh. Die Tiere können sich alle in einem so genannten Laufstall frei bewegen und werden von Klaus Fischerkeller, seinem Sohn, einem Auszubildenden und einer weiteren Mitarbeiterin versorgt. Viel Arbeit, die ohne automatische Fütterung gar nicht zu schaffen wäre. Das Melken machen die Fischerkellers mit Hilfe einer Melkmaschine noch selbst.

Bezug zu Tieren vorhanden

Man merkt Klaus Fischerkeller an, dass er zu seinen Tieren eine besondere, sehr persönliche Beziehung hat. Er kennt alle seine Milchkühe beim Namen. „Die Tiere schaffen für uns und wir schaffen für sie“, sagt er mit großer Überzeugung und Tatkraft.

Die Kandidaten der CDU wollten auch wissen, welche Rolle die Bürgerinnen und Bürger vor Ort und die Kommunalpolitik spielen, wenn es um die Belange der Landwirtschaft geht.

Weniger Auflagen außerhalb Europas

„Beim Tierwohl sagt ganz klar der Handel, wo es lang geht“, stellt Klaus Fischerkeller fest. „Nur wenn wir alle Auflagen erfüllen, bekommen wir eine ranghohe Haltungsstufe attestiert. Wird das Fleisch aber beispielsweise aus Argentinien oder Neuseeland importiert, dann spielen solche Standards keine Rolle. Die Konkurrenz aus dem europäischen Ausland kann das Fleisch dadurch viel günstiger anbieten als wir. Sie hat weniger Aufwand.“

Sorge macht ihm der zunehmend hohe Flächenverbrauch durch Photovoltaik. „Diese Flächen fehlen uns für mindestens 25 Jahre als Grünlandfläche für das Futter. Häufig ist der Eigentümer selbst nicht Landwirt, so dass die Landwirtschaft nicht profitiert.“

Von höheren Erlösen kommt bei Landwirten nichts an

Faire Erzeugerpreise wünscht er sich. Lebensmittel sind zwar teurer geworden, aber die Erzeugerpreise sind nicht mit der Inflation gestiegen. „Ich muss für Maschinen und Diesel immer tiefer in die Tasche greifen, mein Erlös ist aber nicht in gleichem Maße in die Höhe gegangen.“

Den Kandidaten ist beim Besuch auf dem Johanneshof klar geworden, nicht nur die Europapolitik, auch vor Ort kann jeder die Bedingungen für die Landwirtschaft beeinflussen. „Spätestens seit dem Krieg in der Ukraine muss uns klar sein, wie wichtig die Lebensmittelproduktion im eigenen Land ist“, sagt Barbara Fink, die Fraktionsvorsitzende der CDU im Gemeinderat. „Wir müssen werben dafür, dass bevorzugt unsere heimischen Produkte gekauft werden.“ Alle Kandidaten sind sich einig: „Es ist wichtig, dass wir in der Kommunalpolitik Sorge tragen, dass für die Höfe der Region genügend landwirtschaftliche Fläche zur Verfügung steht.“